Flucht aus Berlin

(von Gerhard Seyfried )

Die Comicvorlage "Flucht aus Berlin" behandelt das Thema der deutschen Einheit und zeigt sowohl die West-Berliner Szene vor der Maueröffnung als auch die politischen Veränderungen in der Stadt nach ´89. Auf einer spektakulären Reise quer durch die noch in alten Strukturen verhaftete Sowjetunion auf der Suche nach einer "guten Story" verwickeln sich die Protagonisten Zwille und der "ärmste Comiczeichner der Welt" in zahlreiche Abenteuer und geraten schließlich in den Trubel der Wendezeit zurück nach Berlin. Ossis, Wessis, alte und neue Nazis und jede Menge Polizei stellen sich unseren Helden in den Weg und lassen das Comic zu einem bunten Rückblick auf eine spannende Zeit werden. Voller Gags und politischer Seitenhiebe gilt Seyfrieds "Flucht aus Berlin" noch heute als eines der interessantesten deutschen Comics.


Die Zitty schreibt in ihrem 'Tagestipp':

In dunkler Vorzeit gab es den Konsens, dass ein Comic sich nicht vorlesen lässt, weil er zu etwa 90 Prozent aus Bildmaterial besteht. Doch im Jahr 2002 schloss sich eine mutige Lese-Gruppe zusammen und bewies unter dem Namen "Kritkon", dass sich Comics auch als multimediale Bild-, Ton-, Wortperformance inszenieren lassen. Erstes Anschauungsobjekt war Gerhard Seyfrieds amüsant-böser Prä- und Post-Wende Cartoon "Flucht aus Berlin". Heute ist die legendäre Lesung noch einmal zu erleben.

[Zitty Nr. 25/2007, S.  157]